Tourdatum: 12.-14. August 2016, bei perfekten Verhältnissen
Route: Pontresina (Bahnhof Morteratsch, 1.896m) – Bovalhütte (2.495m) – Fuorcla da Boval (3.346m) – Piz Morteratsch (3.751m) – Vadretin da Tschierva – Tschierva Hütte (2.584m)
Frühstück auf der Bovalhütte gibt es ziemlich spät, erst um 5.00 Uhr.
Die Tourenbeschreibung entnehmen wir unserem Buch “Hochtouren/Westalpen” (Pusch/Schmitt). Hinzu kommt die topographische Karte von Schweiz Mobil. Die Kletterpartie zu Fuorcla da Boval ist in dem Buch (und nur hier) mit I angegeben. Überall wo ich sonst recherchiert habe, steht II.
Technisch betrachtet hat man tatsächlich immer wieder mit dem Schwierigkeitsgrad II zu tun. Aber die Ausgesetztheit hält sich in Grenzen und der Fels ist fest. Griffe und Tritte hat man genug, wenn auch gelegentlich ein bisschen abgespeckt. Psychologisch gesehen stimmt daher die I schon. Sicherungstifte habe ich nur im unteren Bereich, gleich nach dem Einstieg, gesehen, aber an der Stelle und in der Form, fand ich sie eher nutzlos. Markierungen sind so viele vorhanden, dass der Orientierungssinn gar nicht gefördert wird.
Am Fuorcla da Boval steigt man einige Meter hinab auf die andere Seite und betritt dann den Gletscher (Vadretin da Tschierva). Bald wird es ganz steil, bis zu 40°. Ungefähr bei Punkt 3611 erreicht man den Grat. An einigen Stellen wird er etwas enger und man muss mehr aufpassen. Beim Abstieg haben wir zwei Spuren auf dem Vadretin da Tschierva Richtung Tschierva Hütte gesehen. Eine ging direkt durch die Mitte. Wir haben die andere genommen, die einen weiten Bogen machte und sich an dem nördlichen Rand des Gletschers hielt. Ich kann nicht sagen warum, aber von den beiden, schien uns die zweite sicherer (wenn auch länger). Dieser Teil bringt man ganz schnell (zu schnell) hinter sich. Nach dem Gletscher beginnt dann der holprige Abstieg zu Tschierva Hütte. Unmittelbar vor der Hütte sind zwei mit Ketten gesicherte Stellen.
Die Tschiervahütte war an diesem Tag (13. August) bis auf dem letzten Platz voll. Und fast alle wollten am nächsten Tag zu Piz Bernina über den Bianco Grat. Als wir am nächsten Tag um 04.45 Uhr aufgestanden sind, waren die allermeisten schon weg. Der Abstieg ins Tal ist einfach, aber sehr lang, um die 9 vielleicht sogar 10 km.