Hintere Jamspitze (3.156m), Silvretta

Hintere Jamspitze (3.156m), Silvretta

Tourdatum: 01.04.2017. Talort: Guarda, Unterengadin/kostenpflichtiger Parkplatz vor dem Dorf (Achtung: Automat wechselt nicht).

Stützpunkt: Tuoi Hütte (2.250m)

Mit der Hinteren Jamspitze in der Silvretta Gruppe hat man die Möglichkeit einen Dreitausender ohne  Einsatz von Gletscherausrüstung zu erreichen. Zwar hatten wir die Steigeisen und die Eispickel dabei, benutzt haben wir sie aber nicht und ein Seil ist  definitiv nicht nötig (diese Auskunft bekommt man auch vom Hüttenwart). Das war für mich von entscheidender Bedeutung, da meine Kondition nach einer fünfmonatigen, immer noch nicht komplett geheilten spastischen Bronchitis, im Keller ist. Neben der Lawinen- auch noch die komplette Gletscherausrüstung zu tragen, wäre für mich zu viel gewesen. Immerhin nehme ich inzwischen auf die meisten Touren  drei Objektiven mit, darunter  ein 70-200mm Zoom, mit dem ich auf diese Tour auch die meisten Bilder gemacht habe. Den Stativ trägt Matthias.

Allerdings bin ich selten nach Hause mit so wenig Bildmaterial für den Bericht gekommen wie jetzt, aber mit zunehmender Erfahrung bin ich anspruchsvoller und kritischer mit dem photographischen Output geworden, selbst dann wenn es nur darum geht, die Tour fotografisch zu dokumentieren.

Um den Gipfel zu erreichen haben wir mit (trotz?) Schneeschuhe 3,5 Std. gebraucht (angegeben sind 3 Std.), der Abstieg ist in ca. 1,5-2 Std. zu schaffen, wenn man komplett auf Pausen verzichtet. Der Wetterbericht und der Lawinenwarndienst versprachen trotz starkem Wind günstige Konditionen, mit einem leichten Anstieg (von 1 auf 2) der Lawinengefahr in der zweiten Tageshälfte. Die Schneedecke war extrem hart.

Wegen des starken Gletscherrückgangs ist der direkte Weg über Vadret Tuoi ins Jamjoch nicht mehr möglich (diese Meldung stand auch auf der Karte an der Wand in der Tuoi Hütte  – zusätzlich bestätigt mit Stift von einem Bergsteiger, der es offenbar trotzdem probiert hat: “es stimmt tatsächlich” hatte er/sie gekritzelt). Man muss deshalb einen Umweg östlich machen, denn Piz Tuoi rechts herum umgehen und dann Richtung Fuorcla Tuoi steigen.

Auf einer ausgebuchten Hütte waren wir die einzigen, die mit Schneeschuhen unterwegs waren – auch wenn Werbespots und unterschiedliche alpine Zeitschriften nicht müde werden zu wiederholen, dass Schneeschuhtouren gerade einen Hype erleben. 🙂

 

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